Offene Operation

Die offene Operation besteht in der Regel in einer Resektion der angeborenen Gefäßfehlbildung und ist somit in erster Linie ein ablatives Verfahren. Nur in Ausnahmefällen ist es mittels gefäßchirurgischer Techniken möglich, die unreifen Gefäße morphologisch und funktionell zu korrigieren.

Somit soll die offene Operation dann angewendet werden, wenn andere konservative und invasive Therapieverfahren nicht anwendbar, bzw. nicht erfolgreich gewesen sind. Dies schmälert nicht die Bedeutung der chirurgischen Therapie, sondern unterstreicht die Notwendigkeit einer überlegten Indikationsstellung und eines interdisziplinären Therapieansatzes.

Die Wahl der geeigneten Behandlung kann somit dann getroffen werden, wenn einerseits das Krankheitsbild bestens bekannt ist und andererseits, wenn das gesamte Verfahrensspektrum geläufig und verfügbar ist.

Interdisziplinäre Fallbesprechungen stellen, ähnlich wie bei Tumorkonferenzen, einen geeigneten Rahmen dar für die Festlegung einer differenzierten Therapiestrategie. Idealerweise sind dabei Pädiatrie, Kinderchirurgie, interventionelle Radiologie, plastische Chirurgie, Gefäßchirurgie, HNO, MKG, Dermatologie, Physiotherapie und Orthopädie vertreten. Die interdisziplinäre Bewertung des jeweiligen Falles orientiert sich an zahlreichen Faktoren wie Art der Malformation (AVM, VM, LM), Krankheitsgeschichte, Beschwerdebild, Größe und Lokalisation. Behandlungswünsche und soziale Aspekte wie familiäre Struktur und Wohnort sind weitere zu berücksichtigende Gesichtspunkte insbesondere dann, wenn mehrere Behandlungen notwendig werden.