Kapitel: Invasive Therapie
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Update: 2020/02/07
Autor/en: Müller-Wille, René
Endoluminale Verfahren wie die endovaskuläre Lasertherapie (EVLT) oder die Radiofrequenzablation (RFA) dienen dem minimalinvasiven Verschluss von großen dysplastischen Venen bei komplexen venösen Malformationen. Hierbei werden ein flexibler Laser oder die Radiofrequenzsonde durch eine Schleuse direkt in die dysplastische Vene eingebracht. Unter langsamem Zurückziehen der Sonden während der Laserung bzw. Ablation kommt es zu einer Verödung der Gefäßwand des gesamten betroffenen Gefäßes durch Wärmeentwicklung und letztlich zu einem Verschluss des Gefäßes.
Grundvoraussetzung für den Verschluss oberflächlicher dysplastischer Venen ist die Durchgängigkeit des tiefen Leitvenensystems. Ist dieses ebenfalls nicht richtig ausgebildet, kann der Verschluss der oberflächlichen Venen sogar zu einer Verschlechterung der Situation führen, da das Blut dann gar nicht mehr adäquat venös abfließen kann. Bei Anwendung dieser Verfahren, die letztlich über eine lokale Erhitzung der Gefäßwand wirken, kann es auch zu oberflächlichen Verbrennungen oder Schädigung umgebender Nerven kommen. Daher wird meistens um die behandelte Vene herum ein schützendes Wasserkissen (sog. Tumeszenz) durch Injektion von Kochsalzlösung angelegt, die auch mit Lokalanästhetikum versetzt sein kann.
Prinzipiell besteht nach endoluminaler Koagulation das Risiko einer tiefen Venenthrombose, welcher gegebenenfalls mittels Kompression und prophylaktischer Antikoagulation entgegengewirkt werden muss. Nach endovaskulärer Lasertherapie oder RFA kann es über Wochen oder länger zu einer lokalen bräunlichen Hautdyskoloration entlang der koagulierten Vene kommen.