Prophylaxe — Kardiale Komplikationen

Patienten mit gesicherter Diagnose einer arteriovenösen Malformation (AVM) mit hämodynamisch relevantem Shuntvolumen sollten vor geplanter Behandlung einer kardiologischen Untersuchung unterzogen werden. Dabei nimmt die Kontrastechokardiographie einen wichtigen Stellenwert ein. Hierbei sollte sonographisch das Herzminutenvolumen in Ruhe bestimmt werden (vor und nach einem Eingriff), ein EKG mit Rhythmusanalyse durchgeführt werden (Tachyarrhythmien?) und im Labor ein NT-proBNP bestimmt werden (Hinweise auf eine Herzinsuffizienz?).

Liegt, z. B. im Rahmen eines Morbus Osler, ein relevanter Rechts-Links-Shunt mit Gefahr paradoxer Embolien vor, so sollte im Hinblick auf das Risiko für Hirnabszess und Myokarditis auch bereits bei kleineren Eingriffen (z. B. professionelle Zahnpflege) an eine Antibiotikaprophylaxe gedacht werden. Daneben spielt auch die Antikoagulation eine wichtige Rolle.

Die mehrfache prophylaktische Embolisation in kleineren Etappen einer großen arteriovenösen Malformation der Leber bei Patienten mit Morbus Osler ist insbesondere dann unbedingt notwendig, wenn sich erste Zeichen einer Rechtsherzinsuffizienz, oder einer pulmonararteriellen Hypertonie zeigen.