Kapitel: Kardiale Komplikationen
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Update: 2020/02/19
Autor/en: Sadick, Maliha | Wohlgemuth, Walter A.
Betrachtet man die ISSVA-Klassifikation von Gefäßanomalien, so sind es nicht die Slow-flow-Malformationen, die mit kardialen Komplikationen vergesellschaftet sind. Fast-flow Gefäßanomalien, darunter Gefäßtumore, wie infantile und kongenitale Hämangiome und Fast-flow-Malformationen, können, wenn nicht rechtzeitig behandelt, mit erheblichen kardialen Komplikationen einhergehen.
Bei den syndromatischen Gefäßanomalien aus der Gruppe der Malformationen assoziiert mit anderen Anomalien kann es in seltenen Fällen zu zusätzlichen kardialen Fehlbildungen kommen. Dies sind insbesondere assoziierte Herzklappenvitien und/oder ein offenes Vorhof- oder Kammerseptum. Diese Anomalien sind bereits frühzeitig nach der Geburt durch eine Ultraschalluntersuchung des Herzens nachzuweisen oder auszuschließen.
Patienten mit allmählich größenprogredienten arteriovenösen Malformationen können bei wirklich sehr großer Ausprägung durch die großvolumigen Shunts zwischen arterieller und venöser Strombahn, ohne Passage durch ein zwischengeschaltetes Kapillarbett, aufgrund des hohen Herz-Minutenvolumens im Verlauf der Erkrankung eine Herzinsuffizienz entwickeln.
Angeborene zerebrale arteriovenöse Malformationen mit sehr hohen Shuntvolumina, wie z. B. die Vena Galeni Malformation, zeigen ebenso wie sehr große bereits bei der Geburt symptomatische periphere arteriovenöse Malformationen oftmals bereits intrauterin ein schweres Herzversagen mit sehr schlechter Prognose.