Kapitel: Kardiale Komplikationen
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Autor/en: Sadick, Maliha | Wohlgemuth, Walter A.
Patienten mit Gefäßanomalien, die eine koexistierende Herzerkrankung mit Shuntverbindungen zu Körperkreislauf und Lungenkreislauf aufweisen, haben ein hohes Risiko für kardiopulmonale Komplikationen oder gar eine hämodynamische Dekompensation ihrer fast-flow Gefäßanomalie.
Exemplarisch für ein Links-Rechts-Shunt-Vitium sei an dieser Stelle der persistierende Ductus arteriosus Botalli zu nennen, der zu einer Druck- und Volumenbelastung des Herzens führen kann. Herzerkrankungen mit Rechts-Links-Shunt führen zu einer vermehrten Zyanose bei betroffenen Patienten. Eine wichtige Ursache für einen Rechts-Links-Shunt ist das offene Foramen ovale. Pathophysiologisch liegt ein erheblich niedrigerer Widerstand im Lungenkreislauf vor, wie sie auch bei der arteriovenösen Fistel zwischen Pulmonalarterie und Lungenvene vorgefunden wird. Etwa 70 % aller Fisteln zwischen Pulmonalarterie und Pulmonalvene sind mit der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT) assoziiert und können unbehandelt zu einer chronischen kardialen Insuffizienz führen.