Kapitel: Kapilläre Malformationen
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Update: 2020/01/28
Autor/en: Ott, Hagen
Neben der bereits beschriebenen psychosozialen Belastung stellen Wachstumsanomalien typische, wenn auch relativ seltene Begleiterscheinungen kapillärer Malformationen (KM) dar. Vor allem multifokale, netzförmige und großflächige KM können mit einem proportionalen Überwuchs oder auch Unterwuchs einhergehen. Dabei wird das als „Diffuse capillary malformation with overgrowth“ (DCMO) oder als KM-Hemihyperplasie beschriebene Krankheitsbild aufgrund fehlender assoziierter Anomalien klar von den dysproportionalen Überwuchssyndromen (Klippel-Trénaunay-Syndrom, CLOVES-Syndrom, Parkes-Weber-Syndrom) abgegrenzt.
Kinder mit DCMO unter Beteiligung der Beine zeigen in gut der Hälfte der Fälle eine Beinlängendifferenz und sollten daher regelmäßig klinisch kontrolliert und ggf. kinderorthopädisch mitbetreut werden. Als weitere Begleiterscheinungen werden bei der Cutis marmorata congenita Hautdefekte (Ulzerationen) und im weiteren Verlauf auch Hautatrophien beobachtet; zudem können bei CMTC auch Hypoplasien, seltener Hypertrophien der betroffenen Extremität mit resultierender Körperasymmetrie vorkommen.