Kapitel: Histologie
Artikel: 1 von 6
Update: 2020/01/30
Autor/en: Evert, Katja
Für die Diagnostik vaskulärer Anomalien und Gefäßtumoren stehen im Wesentlichen die beiden folgenden Klassifikationen zur Verfügung:
Weiterhin sei auch auf zahlreiche Publikationen zum Thema (siehe »Empfohlene Literatur«) verwiesen. Während sich die WHO-Klassifikation schwerpunktmäßig eher auf Tumoren fokusiert, liefert die ISSVA-Klassifikation eine genaue Erläuterung der Gefäßanomalien allgemein inklusive der Tumoren. Die Entwicklung der klinischen Nomenklatur, die sich eher nach der ISSVA-Klassifikation richtet, und der Nomenklatur in der Pathologie, die sich an die WHO-Klassifikation anlehnt, hat sich hier klar auseinanderentwickelt. Dies führt zuweilen zu Nachteilen in der Patientenversorgung. Eine Wiedervereinigung im Sinne der Patientversorgung wäre hier wünschenswert.
Das klassifizierte klinische Spektrum der vaskulären Anomalien hat sich in den letzten Jahren stark erweitert und wird auch nicht zuletzt als Folge wissenschaftlicher Aufarbeitungen der Fälle weiterhin zunehmen. Viele dieser Entitäten zeigen ähnliche oder überlappende histologische Muster, sodass eine genaue lichtmikroskopische Beurteilung auch unter Berücksichtigung der Klinik und der Bildgebung dringend notwendig ist, um in der Zusammenschau korrekt zu klassifizieren. Hierfür sollten den Histopathologen möglichst detaillierte Kenntnisse über die Klinik und die Bildgebung mitgeteilt werden.
Erst in der Zusammenschau dieser Befunde gemeinsam mit der Histopathologie ist ein korrekter Befund sicher zu erheben.