Neben den Standardfärbungen (HE und EvG) sind häufig auch immunhistochemische Färbungen für die Diagnosestellung vaskulärer Anomalien notwendig. Hierbei werden Oberflächenantigene mit Hilfe eines Antikörpers gebunden und farblich sichtbar gemacht. Die im folgenden aufgeführten Antikörper können dabei helfen, zwischen lymphatischen Gefäßen und Arterien bzw. Venen zu unterscheiden und haben sich in der Routinediagnostik bewährt. Für einige dieser Antikörper gibt es auch noch Anwendungsgebiete außerhalb der Gefäßanomalien, diese werden in der Beschreibung hier nicht mit aufgeführt.
- Glattmuskukäres Aktin: Bestandteil des Zytoskeletts, ist in Gefäßwänden nachweisbar.
- CD31: Darstellung endothelialer Zellen.
- CD34: Darstellung vaskulärer endothelialer Zellen, kann aber auch in lymphatischen endothelialen Zellen schwach positiv sein.
- D2-40 (Podoplanin): Lymphgefäßmarker, der die Endothelien von Lymphgefäßen markiert, nicht aber die Endothelien von Blutgefäßen.
- ERG: Transkriptionsfaktor, der von endothelialen Zellen exprimiert wird.
- Faktor VIII: Antigen, das von endothelialen Zellen synthetisiert wird. Positiv reagieren somit Endothelzellen, aber auch Thrombozyten, Mastzellen und Megakaryozyten.
- GLUT1: Mitglied der Glukosetransporter-Familie; nur geringe Expression in einigen normalen Geweben; infantile Hämangiome reagieren positiv, was ein wichtiges differentialdiagnostisches Merkmal darstellt. Ebenso reagieren Erythrozyten positiv.
- Humanes-Herpes-Virus 8 (HHV8): Mitglied der Herpesgruppe, nukleär positiv in Kaposisarkomen.
- Ki67: Nukleäres Protein, das zur Markierung von sich teilenden menschlichen Zellen geeignet ist. Gibt eine gute Abschätzung zur Proliferationsrate der Läsion.
- WT-1: Tumorsuppressorgen Wilms-Tumor 1, wird in einigen Gefäßtumoren und in arteriovenösen Malformationen exprimiert.
Neben den zuvor aufgeführten Antikörpern werden auch noch weitere Antikörper in der Literatur beschrieben, die für die Diagnostik vaskulärer Anomalien herangezogen werden können. Beispiele hierfür sind c-myc, VEGF-R, PROX1, PROX2 und Lyve-1. In der klinischen Routine sind diese in der Diagnostik heute noch nicht etabliert, für weitere Informationen diesbezüglich sei auf die weiterführende Literatur verwiesen.