Kapitel: Wunden und Ulzerationen
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Update: 2020/01/10
Autor/en: Ott, Hagen
Bei Patienten mit vaskulärer Anomalie erfordern Wunden eine zusätzliche, detaillierte Anamnese, die u. a. folgende Punkte umfassen sollte:
In einem zweiten Schritt werden betroffene Patienten eingehend untersucht und die erhobenen Befunde am besten in einen Wunddokumentationsbogen eingetragen. Außerdem ist v. a. bei chronischen Wunden eine standardisierte Fotodokumentation unverzichtbar.
Zunächst werden Lokalisation und Maße der Wunde festgehalten. Besonderes Augenmerk sollte dem Wundrand gelten, der z. B. unterminiert, ödematös oder mazeriert sein kann. Auch der Wundgrund sollte inspiziert werden. Er kann in Abhängigkeit von der Wundphase gelblich mit Fibrin belegt sein (Exsudationsphase), rotes Granulationsgewebe zeigen (proliferative Phase) oder bereits einen erneuten Verschluss durch Oberhautzellen erkennen lassen (Reparationsphase).
Zusätzlich werden Ausmaß und Beschaffenheit des Wundsekrets dokumentiert und überprüft, ob klinische Zeichen einer sekundären Infektion vorliegen. Trockene, schwarze oder avitale, weißliche Wundareale deuten auf abgestorbenes Gewebe hin und werden als Nekrose bezeichnet. Sie sind häufig von einem entzündlichen Randwall umgeben und mangelhaft durchblutet, so dass sie eine problemlose Wundheilung verhindern.