Autor/en: Kertai, Michael Amir
Autor/en: Kertai, Michael Amir
13-jähriges Mädchen mit wiederholten Einblutungen in das rechte Knie infolge einer intraartikulären venösen Malformation. Durch die zusätzlichen Thrombophlebitiden peri- und intraartikulär und dem inzwischen eingetretenen Knorpelschaden kam es immer wieder zu starken Schmerzen. Zunächst interventionelle Behandlung mit Sklerosierung der Malformation und Verschluss der Verbindungen zum Kniegelenk. Anschließend Entfernung der Gelenkhaut (Synovia) mit operativem Knorpelersatz geplant.
Hier sagittale Ansicht einer MRT (T2-Wichtung mit Fettsättigung) des rechten Knies. Die venöse Malformation ist deutlich hyperintens (weiß im Bild) und erstreckt sich bis intraartikulär. Zudem ausgedehnter Knorpelschaden.
Intraoperatives Bild nach Eröffnung des Kniegelenks. Die Synovia ist durch die wiederkehrenden Entzündungsvorgänge der Thrombophlebitiden stark hyperplastisch und von venöser Malformation durchsetzt. Durch diese Blutfüllung wirkt sie dunkel verfärbt. Gerade noch sichtbar auch ein Teil des Knorpeldefekts.
Intraoperatives Bild nach Entfernung der Synovia sowie der intraartikulären venösen Malformation. Noch vorhandene Reste der venösen Malformation über dem vorderen Kreuzband. Ausgedehnter, flächiger Knorpelschaden am lateralen Femurkondylus.
Die venöse Malformation wurde ganz entfernt, das vordere Kreuzband ist jetzt wieder voll sichtbar. Der Knorpelschaden wurde durch eine sog. Extrazelluläre Matrix gedeckt und behandelt.
Die angiodysplastische Arthropathie ist insbesondere am Kniegelenk bei Patienten mit ausgedehnten venösen Malformationen im Verlauf nicht selten, gerade wenn das Gelenk selbst unmittelbar beteiligt ist. Die Entwicklung eines derartigen Knorpelschadens ist durch frühzeitige adäquate Therapie mit Synovektomie verhinderbar, bevor sich ein manchmal irreversibler Knorpelschaden bildet. Das lässt sich am besten durch eine frühzeitige Entfernung der venösen Malformation und der Synovia bereits nach der ersten Einblutung in das Gelenk erreichen. Durch vorherige Sklerosierungstherapien um das Gelenk kann die Synovektomie wesentlich erleichtert werden.
Obwohl in diesem Fall ein Knorpelersatz durchgeführt wurde, ist die Prognose insgesamt fraglich, da der Knorpelschaden bereits fortgeschritten ist. Möglicherweise wird das Mädchen im Laufe seines Lebens doch ein künstliches Kniegelenk benötigen.
Publiziert: 2018
Alle Abbildungen © Kertai