Kapitel: Vaskuläre Tumoren
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Update: 2020/01/15
Autor/en: Evert, Katja | Ott, Hagen
Das Tufted Angioma (TA) stellt eine erworbene, benigne Gefäßneoplasie der Haut dar, die durch langsames, indolentes Wachstum charakterisiert ist. Am häufigsten sind Kinder und junge Erwachsene betroffen. Sie entstehen bevorzugt an der Schulter, an der Brust, am Rücken und am Hals.
Typisches Erscheinungsbild ist eine erythematöse, bläulich-rötliche bis braune Macula oder Plaque mit angiomatösem Erscheinungsbild. Begleitende Schmerzen und Hyperhidrose sind ebenfalls beschrieben. TA können assoziiert sein mit Gefäßmalformationen, Schwangerschaft, nicht-regressiver Lipodystrophie und Lebertransplantation. In einigen Fällen liegt ein assoziiertes Kasabach-Merritt-Phänomen vor.
Mikroskopisch sieht man in der Dermis und im subkutanen Fettgewebe multiple Gefäßstrukturen in lobulärer Lagerung. Jedes Läppchen besteht aus Ansammlungen endothelialer Zellen, die konzentrisch um einen vorbestehenden Gefäßplexus wachsen. Einige Läppchen wölben sich in die Wandung dilatierter dünnwandiger Blutgefäße vor, wodurch ein halbmondartiges oder schlitzartiges Bild entsteht. Immunhistochemisch zeigt sich eine starke Expression von CD31, CD34 und glattmuskulärem Aktin. Histologisch können sie einem kaposiformen Hämangioendotheliom sehr ähnlich sein, wenngleich sie weniger groß sind.
Selten zeigen TA eine spontane Regression. Symptomatische Läsionen bedürfen einer Therapie.