Bildgebung

Aufgrund differenzierter Therapiestrategien ist die richtige diagnostische Einordnung einer Gefäßanomalie unumgänglich (ISSVA-Klassifikation). Neben der Anamneseerhebung und der körperlichen Untersuchung spielt die radiologische Bildgebung eine zentrale Rolle in der differentialdiagnostischen Aufarbeitung von Gefäßanomalien. Zu den angewendeten bildgebenden Verfahren zählen die Sonographie, die Magnetresonanztomographie (MRT), die digitale Subtraktionsangiographie (DSA), die Phlebo-/ Varikographie, die konventionelle Röntgenaufnahme und die Computertomographie (CT).

Eigenschaften der verschiedenen Bildgebungsverfahren

VerfahrenBeschreibungNachteile
Sonographie
  • Allgemein verfügbar
  • Klassifizierung von Gefäßanomalien in vielen Fällen bereits orientierend möglich
  • Untersucherabhängig
  • Relativ kleines „field of view“
  • Eingeschränkte Eindringtiefe
Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Hoher Weichteilkontrast
  • Beste Differentialdiagnose
  • Goldstandard in der Abklärung von Gefäßanomalien
  • Gelenkbeurteilung
  • Lange Untersuchungszeiten (daher bei Säuglingen und Kleinkindern Narkose nötig)
  • Häufig enge Röhre
Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
  • Standard in der Therapieplanung und Therapiedurchführung von fast-flow Gefäßmalformationen
  • Extrem hohe zeitliche und räumliche Auflösung
  • Strahlenbelastung
  • Perkutaner arterieller Zugang erforderlich (Druckverband)
Phlebo-/Varikographie
  • Standard während der Therapie von venösen Gefäßmalformationen
  • Strahlenbelastung
  • Punktion erforderlich
Konventionelle Röntgenaufnahme
  • Beurteilung von Knochen und knöchernen Gelenkstrukturen
  • Darstellung von Phlebolithen pathognomonisch für venösen Gefäßmalformationen
  • Beurteilung der Weichteile nicht möglich
  • Strahlenbelastung (gering)
Computertomographie (CT)
  • Darstellung der großen Gefäße (z. B. Lungengefäße, Aorta)
  • Beurteilung von Knochen und Gelenken
  • Hohe Ortsauflösung
  • Schnell (wenig Bewegungsartefakte)
  • Strahlenbelastung
  • Relativ schlechter Weichteilkontrast
  • Artefakte nach invasiver Therapie (z. B. Coils, Plugs)