Symptome — Kapilläre Malformation

  • Kapitel: Kapilläre Malformationen

    Artikel: 5 von 14

    Update: 2020/01/28

  • Autor/en: Ott, Hagen

Es ist für isolierte, nicht-syndromale kapilläre Malformationen (KM) charakteristisch, dass subjektive (z. B. Schmerzen, Schweregefühl, Überwärmung) oder objektivierbare Symptome (z. B. Schonhaltung, Blutung) nicht auftreten.
Bei kombinierten und syndromalen kapillären Malformationen können typische Begleiterscheinungen und zusätzliche Komplikationen im natürlichen Verlauf zu Beschwerden führen.

Trotz fehlender somatischer Krankheitszeichen sind von kapillären Malformationen betroffene Kinder mit ihren Eltern oft nicht beschwerdefrei. Vielmehr kann bei den Patienten und ihren Familien eine starke psychosoziale Belastung entstehen, die hauptsächlich von folgenden Faktoren beeinflusst wird:

  • Art der KM (z. B. dunkelroter und nicht verblassender Naevus flammeus oder heller, spontan abblassender Naevus simplex, CMTC mit begleitender Atrophie oder Ulzeration)
  • Sichtbare Lokalisation im Gesicht, Hände, Dekolleté
  • Reaktionen der Eltern
  • Alter des Kindes

So sind offensichtlich ältere Kinder und Jugendliche einem höheren Risiko psychosozialer Belastung ausgesetzt. Gut sichtbare, zentrofaziale Anomalien v. a. in der oberen Gesichtshälfte und eine geringe Akzeptanz der Gefäßanomalie durch die Eltern stellen weitere Risikofaktoren dar. In diesem Zusammenhang soll aber betont werden, dass erfahrungsgemäß die Mehrzahl der Kinder auch mit größeren kapillären Malformationen in der Gesichtsregion eine altersentsprechende psychosoziale Entwicklung erreichen. Dennoch ist bei jedem Patienten mit kapillärer Malformation aktiv nach Symptomen einer psychischen Beeinträchtigung zu fragen.