Linksventrikuläre Hypertrophie und koronare Herzerkrankung

Die linksventrikuläre Hypertrophie des Herzmuskels ist ein Anpassungmechanismus an chronische Druck- und Volumenerhöhung in der linken Herzkammer. Ursache hierfür sind z. B. hämodynamisch relevante Shuntvolumina bei ausgedehnten arteriovenösen Malformationen (AVM). Hinzu kommt die Störung der makro- und mikrovaskulären Blutzirkulation.

Die vermehrte Druckbelastung des Myokards führt zu einer konzentrischen Hypertrophie des Herzmuskels. Mit abnehmender Kontraktionskraft des Myokards und zunehmender ventikulärer enddiastolischer Füllung nimmt die Gefügedilatation des Herzens zu. Die sich entwickelnde Herzinsuffizienz kann zum plötzlichen Herztod durch Kammerflimmern führen.

Einen zusätzlichen möglichen Komplikationsfaktor stellt die Entwicklung einer zusätzlichen koronaren Herzerkrankung im höheren Lebensalter bei Patienten mit einer arteriovenösen Malformation dar. Diese kann unabhängig von der Grunderkrankung AVM aufgrund häufiger begleitender kardiovaskulärer Risikofaktoren (Diabetes mellitus, Nikotinabusus, Hyperlipidämie etc.) entstehen. Die damit zunehmend stenosierten Koronararterien können dann die hohen Anforderungen durch die AVM-bedingte Volumenbelastung an dem hypertrophierten Herzmuskel nicht mehr erfüllen. Es kann zum Herzinfarkt kommen.

Durch begleitende Erkrankungen, insbesondere ausgeprägteren Pneumonien, kann es zu einer zusätzlichen Belastung des Lungenkreislaufs und des rechten Herzens kommen, die ebenfalls fatal für Patienten mit großen arteriovenösen Malformationen sein kann.