Schmerztherapie und Anästhesie

  • Kapitel: Schmerztherapie und Anästhesie

    Artikel: 1 von 8

    Update: 2020/02/16

  • Autor/en: Kramer, Jens

Schmerzen sind oftmals zunächst ein Warnsignal und führen oftmals dazu, dass Menschen überhaupt einen Arzt aufsuchen. Die Wahrnehmung von Schmerzen und der Umgang mit ihnen ist dabei sehr individuell. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Art der Grunderkrankung und die begleitende Medikation spielen eine Rolle, aber auch das Alter, das Geschlecht und soziokulturelle Gegebenheiten beeinflussen die Schmerzverarbeitung.

Grundsätzlich dürfen akute oder neu aufgetretene Schmerzen daher nie als notwendige Begleiterscheinung abgetan werden. Darüber hinaus muss die Ursache der jeweiligen Schmerzen individuell abgeklärt und eine bedrohliche Grunderkrankung für den Patienten ausgeschlossen werden.

Folgende Grundsätze sind daher zu fordern bzw. sollten allgemein gelten:

  • Der Patienten muss in seinem individuellen Schmerzempfinden ernst genommen werden (ethischer Anspruch).
  • Hoher Patientenkomfort kann zu einem vertrauensvollen Arzt-Patient-Verhältnis wesentlich beitragen.
  • Ein akzeptables Schmerzniveau oder noch besser Schmerzfreiheit kann helfen, stressbedingte kardiopulmonale Komplikationen zu vermeiden, besonders bei entsprechend vorerkrankten Patienten im postoperativen bzw. postinterventionellen Verlauf.
  • Durch die adäquate Behandlung von Akutschmerzen kann einer Chronifizierung von Schmerzen vorgebeugt werden.
  • Durch die rechtzeitige Wahrnehmung und Wertung von Schmerzen durch den behandelnden Arzt kann eine schwere Komplikation der ursprünglichen Intervention identifiziert werden.
  • Fehlende Behandlung ist als unterlassene Hilfeleistung zu werten (juristische Komponente).