Erysipeltherapie

Wichtigste Grundregel zur Vermeidung von Erysipelen ist Hautschutz und besondere Hygiene in den betroffenen Arealen, insbesondere in Bereichen mit Lymphvesikeln an der Haut oder Lymphangioma circumscriptum bei  lymphatischer Malformation.

Die meisten Erysipele treten bei Patienten mit lymphatischen Malformationen und primärem Lymphödem auf, meist in Zusammenhang mit kleinen Hautdefekten oder Lymphorrhoe sowie kleinen kutanen Lymphbläschen.

Ursächlich ist meist eine Streptokokkeninfektion von Lymphgewebe der Haut und des Unterhautgewebes, die sich schnell im Lymphgefäßsystem ausbreitet.

Diese Streptokokken sind meist Penicillinsensibel. Bei lokalen Entzündungszeichen (Überwärmung, flächige Hautrötung, lokaler Schmerz, Brennen) und systemischen Zeichen eines Infektes wie Fieber ist dies eventuell intravenös zu verabreichen, ansonsten auch oral möglich. Eine stationäre Behandlung ist oft notwendig um eine Sepsis zu vermeiden. Daher unbedingt bei Zeichen eines Erysipels frühzeitig den Arzt aufsuchen.

Bei mehr als 3 Erysipelen pro Jahr oder einem wiederkehrenden schweren Erysipel ohne sanierbarem Focus ist eine medikamentöse Prophylaxe z. B. mit oralem Penicillin indiziert.

Die sogenannte „Gepulste Prophylaxe“ (2 x tgl. orales Penicillin jeden 3. oder 4. Tag über 6 Monate) ist klinisch oft ausreichend und wird oft besser vertragen als die tägliche Gabe. Alternativ ein intramuskuläres Depot-Penicillin (z. B. Benzylpenicillin-Benzathin) alle 6 bis 8 Wochen.

Bei wiederkehrendem Erysipel unter durchgeführter Prophylaxe ist ein Antibiogramm zum Ausschluss einer Resistenz notwendig. Dann Umstellung der Antibiose gemäß Antibiogramm (meist Breitspektrumpenicillin, Ciprofloxacin, Clindamycin u. a.).