Arrhythmie

Durch den großen Shunt mit gleichzeitig erniedrigtem peripherem Widerstand wird die Herzfrequenz kompensatorisch permanent hochgeregelt. Dies lässt sich klinisch ganz leicht nachvollziehen durch das Nicoladoni-Branham-Zeichen. Dabei fällt die Herzfrequenz direkt nach manuellem Verschluss (z. B. durch Kompression) des Bereichs der arteriovenösen Shunts und steigt unmittelbar wieder an bei nachlassen des Drucks (wiedereröffnete Shunts).

Belastungsabhängige Dyspnoe und ventrikuläre Arrhythmien können Leitsymptom einer vorliegenden kongenitalen arteriovenösen Malformation (AVM) sein und bedürfen einer kardiologischen Abklärung. Besonders bei Patienten mit vorbestehenden Herzklappenerkrankungen und angeborenen Herzfehlern, die von einer Malformation assoziiert mit anderen Anomalien betroffen sind, können Arrhythmien zu schwerwiegenden kardiopulmonalen und zerebralen Komplikationen führen. Eine kausale Therapie ist einzuleiten. Dies beinhaltet auch eine Antikoagulation zur Risikominimierung kardialer thrombembolischer Komplikationen.

Tachyarrhythmien können sich auch im Verlauf bei Patienten mit großvolumigen arteriovenösen Malformationen durch das langsam, aber ständig ansteigende Herzminutenvolumen entwickeln. Daher sind diese bei großen arteriovenösen Malformationen immer zu diagnostizieren bzw. auszuschließen. Eine besondere Rolle spielt hier auch das Vorhofflimmern bei dilatiertem rechtem Ventrikel.